Die häufigste Erkrankung der
Glandula submandibularis stellt die Sialolithiasis dar. Die
Sialolithiasis kommt in Kombination mit der Sialadenitis
10-mal häufiger im Bereich der Glandula submandibularis als
in der Glandula parotis vor. Andere Erkrankungen wie
gutartige und bösartige Tumore der Drüse sind seltener. Der
häufigste gutartige Tumor der Glandula submandibularis ist
das pleomorphe Adenom, wobei die adenoidzystischen Karzinome
die häufigsten bösartigen Tumore sind [73, 85]. Die meisten
submandibulären Prozesse sind durch eine submandibuläre
Schwellung, die häufig nahrungsabhängig ist, sowie ein
subjektives Fremdkörpergefühl charakterisiert. Chirurgie ist
die Therapie der Wahl bei intraglandulärer Sialolithiasis und
Tumoren der Glandula submandibularis. Im Fall maligner Tumore
kann die Neck Dissektion indiziert sein. Die Exstirpation
über einen transzervikalen Zugang gilt als Standardmethode
der Therapie der Glandula submandibularis Erkrankungen. Seit
einigen Jahren wird das therapeutische Verfahren jedoch
kontrovers diskutiert. Während einige Autoren die
Exstirpation der Glandula submandibularis über einen
transzervikalen Zugang als Therapie der Wahl sehen [5, 7, 73,
99], sprechen sich andere Chirurgen für eine transorale
Exstirpation der Glandula submandibularis aus [25, 38, 48,
51]. Andere innovative Zugänge, wie der retroaurikäre [77],
der submentale [78], der kombinierte retroaurikuläre und
transorale [14] und der durch eine posteriore
Haarlinien-Inzision, [83] werden als Einzelfälle berichtet.
Die intraorale Steinexstirpation mit Organerhalt [16, 29,
75], die Sialendoskopie mit Steinexstirpation [107, 109] und
die extrakorporale Lithotripsie [104] sind interessante
alternative Methode zur Exstirpation der Drüse, führen aber
meistens zu höheren Rezidivraten im Vergleich zur kompletten
Entfernung der Drüse bei Patienten mit Sialolithiasis [16,
104, 107]. Die Verletzung des Ramus marginalis des Nervus
facialis gilt als die häufigste Nervenkomplikation im Rahmen
der Exstirpation der Glandula submandibularis über einen
transzervikalen Zugang, da hier sowohl der Nervus lingualis
als auch der Nervus hypoglossus verletzt werden können. Diese
Komplikationen sind meistens 7 transient und seltener
persistent [5, 63, 73, 9...