Chirale Organolithium-Verbindungen
bergen ein hohes synthetisches Potential für ihren Einsatz
als Synthone in stereoselektiven Synthesen; vorausgesetzt
jedoch ist, dass ihre Tendenz zur Racemisierung gering ist.
Gegenstand dieser Dissertation ist die Bestimmung der
konfigurativen Stabilität von chiralen, alfa-heteroatom
substituierter Organolithium-Verbindungen. Die
Konfigurationsstabilität von alfa-Brom, alfa-Selen und
alfa-Tellur wird mit Hilfe zweier unabhängiger Methoden
bestimmt. Im ersten Teil der Dissertation wird der
Hoffmann-Test angewendet, der auf dem Abfangen der
Organolithium-Verbindung mit einem Elektrophil bei tiefer
Temperatur basiert. Auf Grundlage dieser Methode konnte
nachgewiesen werden, dass die Racemisierung der hier
untersuchten Organolithium-Verbindungen langsamer ist, als
die Geschwindigkeit der Reaktion zwischen der
Organolithium-Verbindung und dem elektrophilen Abfangreagenz.
Im zweiten Teil der Dissertation, wird mit Hilfe von
dynamischer 1H-NMR Spektroskopie die Racemisierungsschwellen
für eine Reihe von Organolithium-Verbindungen quantitativ
bestimmt. Aus den gewonnenen Struktur-Stabilität-Beziehungen
wurden Einzelheiten des Racemisierungsmechanismus
zugänglich.