Prionerkrankungen sind bislang
nicht therapierbare, grundsätzlich tödlich verlaufende
Krankheiten, die infektiösen Charakter besitzen. Dabei kommt
es zur Fehlfaltung eines physiologisch vorkommenden Proteins,
des zellulär exprimierten Prion Proteins PrPC. PrPC wird in
eine stabile, unlösliche Form PrPSc gefaltet, welches
Aggregate bilden und sich im Gehirn in Form von Prionplaques
ablagern kann. Dadurch kommt es zu einem pro¬gressiven
Neuronenverlust begleitet von einer profunden
Mikrogliaaktivierung und ei¬ner Vakuolisierung der Hirnmasse.
Studien in Zellkulturen und im Mausmodell haben ge¬zeigt,
dass Immunisierungsstrategien als potentielle Therapien bei
Prionerkrankun¬gen in Betracht gezogen werden können.
Natürlich vorkommende Autoantikörper (nAbs) wurden schon bei
der Alzheimer- und Parkinson-Erkrankung nachge¬wie¬sen und
auf ihre Wirksamkeit untersucht. Die vorliegende Arbeit
beschäftigt sich mit der Wirkweise von Prion-spezifischen
nAbs (nAbs-PrP) in vitro bei Prion¬erkran¬kungen. Wir konnten
erstmalig nAbs-PrP gegen das Prionproteinfragment PrP106-126
A117V im Serum und CSF gesunder Probanden detektieren.
Darüber hinaus konnten nAbs-PrP aus ei¬nem kommerziell
erwerblichen Pool intravenöser Immunglobuline (IVIg) mit-tels
Affini¬täts¬chromatographie isoliert werden. Der Nachweis von
nAbs-PrP in huma-nem Serum und CSF von gesunden Spendern
impliziert eine physiologische Rolle von nAbs-PrP bei der
Kon¬ver¬¬sion von PrPC zu PrPSc. Tatsächlich konnte in der
vor¬lie-genden Arbeit ge¬zeigt werden, dass nAbs-PrP die
Fibrillenbildung des Peptids PrP106-126 A117V
konzen¬tra¬tions¬abhängig inhibieren. Auch die toxische
Wirkung des Peptides auf Neu¬rone konnte durch nAbs-PrP
gehemmt werden, was vermutlich mit dem hemmen¬den Einfluss
auf die Fibrillenbildung einhergeht. Des Weiteren konnte
gezeigt werden, dass nAbs-PrP ver¬¬mutlich eine bedeutende
Rolle bei der Mikroglia-vermittelten Prion-„Clearance“
spielen. Eine Behandlung der Mikrogliazellen mit nAbs-PrP
führte zu einer ver¬¬stärkten Pha¬gozytose von PrP106-126
A117V, die weder in einer Induktion pro-in¬flamma¬tori¬scher
Zytokine noch in einer Einschränkung der Zellvitalität
resultierte. Durch den Ein¬satz verschiedener
Phagozytose-Inhibitoren konnte gezeigt werden, dass
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