Ziel ist die prognostische Bedeutung der Kapillardichte und der Kapillararchitektur im kolorektalen Karzinom zu überprüfen. Dazu wurden in 173 Primärtumoren und 55 Lebermetastasen die Kapillaren in den „hot spots“ bevorzugt im Bereich der Infiltrationsfront ausgezählt und die Kapillararchitektur eingeschätzt (immunhistochemische Faktor VIII-Markierung; 0,74 mm²). Eine niedrige Kapillardichte und eine ungeordnete Kapillararchitektur sind signifikant assoziiert mit einer schlechten Prognose. Allerdings ist die prognostische Wertigkeit nur untergeordnet einzustufen. Es scheint, dass die Kapillardichte und Kapillararchitektur eher das Wachstumsverhalten kolorektaler Karzinome reflektieren.
Die Beurteilung der Endothelzellproliferation zeigt, dass das kolorektale Karzinom zu den Tumoren mit einer gesteigerten Neoangiogenese gehört. Diese ist aber wahrscheinlich nicht der entscheidende Schritt in der Metastasenentstehung.