Die vorliegende Arbeit betrachtet das Freizeitverhalten der DDR-Bevölkerung und untersucht die „Freizeitpolitik“ der SED sowie das Verhältnis des politischen Regimes zur Gesellschaft. Sie kritisiert die etablierte These der „Nischengesellschaft“. Im Bereich der Freizeit nutzte die Bevölkerung der DDR die Furchtsamkeit des Regimes gegenüber der Gesellschaft und konnte durch geschicktes Verhandeln mit der SED eigene, individuelle Interessen durchsetzen. Durch diese gesellschaftliche Resonanz entstand eine heftige Konkurrenz zwischen Regime und Gesellschaft.