Die Arbeit zeigt, dass briefliche Beratung im Rom der Späten Republik und Frühen Kaiserzeit spezifischen Normen unterliegt. Durch einen linguistischen Ansatz werden die Formulierungsmöglichkeiten des Sprechers systematischer als bisher erfasst. Die Analyse dieser Äußerungen und der Höflichkeitsstrategien anhand von vier Briefen (Cic. Q. fr. 1,1; Epistulae ad Caesarem; Plin. Epist. 8,24) offenbart schließlich das Vorhandensein der Untergattung „Beratungsbrief“ und ermöglicht dessen Abgrenzung von ähnlichen Textsorten (Handbuch, philosophischer Lehrbrief).