Nicht nur das Geld ist eine knappe Ressource. Auch die Zeit ist begrenzt, die Menschen im Alltag zur Verfügung steht. Die Zeit, die man braucht um zur Arbeit zu kommen. Die Zeit, die man arbeitend verbringt. Die Zeit, die als Freizeit für Kultur oder Bildung übrig bleibt. - Aber wie Geld- sind auch Zeitbudgets extrem ungerecht verteilt, das ist die Kernbotschaft der Mobilitäts- und Bildungsforscherin Caroline Kramer vom Karlsruher Institut für Technologie. In der Regel leben Besserverdienende in Stadtvierteln, in denen Arbeitsplätze, Schulen und Freizeitangebote schnell erreichbar sind. Oder sie verfügen über eigene Fahrzeuge, die sie vom Öffentlichen Personennahverkehr unabhängig machen. Alleinerziehende Mütter aber oder Menschen die auf Bürgergeld angewiesen sind, müssen aus den Vorstädten oft stundenlange Anfahrten in Kauf nehmen. Für Caroline Kramer gehört zur nachhaltigen Stadt- und Verkehrsplanung, dass auch für Wenigerverdienende so etwas wie Zeitautonomie möglich wird.